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In Zeiten von Corona




Hallo zusammen,


als ich heute morgen auf den Kalender schaute, stellte ich fest, dass vor gut fünf Monaten aufgrund von Corona der kleine Laden schließen musste. Ein Grund mehr, einmal zurück zu blicken, was in dieser Zeit alles geschehen ist.


Mich traf es wie ein Schlag, als es plötzlich hieß, alle Läden, die nicht systemrelevant sind, müssen geschlossen werden. Hatte ich doch gerade im Oktober das Jahr zuvor mein Geschäft geöffnet … und nun das. Wie sollte es weitergehen, worin wird es enden?


Auch persönlich bedeutete für mich, wie auch für viele anderen, der Lock-down deutliche Einschnitte. Kein Treffen mit Freunden, keine Reisen, noch nicht einmal die Familie durfte ich sehen. Und das tat besonders weh. Natürlich gibt es Skype, FaceTime und viele andere Möglichkeiten, Kontakt zu haben, aber das ist nicht wie der persönliche Kontakt, wie zum Beispiel: meine Töchter in die Arme nehmen. Das war wirklich schlimm.


Ich gebe zu, Anfangs habe ich dieses Virus nicht als wirklich gefährlich betrachtet. Vielmehr wie eine normale Grippe, die auch jährlich viele kostbare Leben kostet. Worin war jetzt der Unterschied? Und warum wird darum so ein Aufstand gemacht? Im Laufe der Zeit und nach einigen Gesprächen mit Ärzten habe ich es dann verstanden. Bei Corona handelt es sich um ein noch unbekanntes Virus, wogegen es weder Medikamente, Impfstoff noch weitere Erkenntnisse über den Verlauf und die Auswirkungen auf den Menschen gibt. Die Sorge, dass die medizinische Versorgung nicht oder in einem zu geringen Maß aufrechterhalten werden konnte, trieb unsere Politik zu den Maßnahmen, an denen wir alle zu knabbern hatten.


Könnt Ihr Euch noch an den Toilettenpapierwahnsinn erinnern? Oder daran, dass plötzlich diverse Lebensmittel ausverkauft waren? Auch heute muss ich bei dem Gedanken daran immer noch mit dem Kopf schütteln. Aber sei es drum, diesen Teil haben wir hinter uns.


Über vier Wochen stand unser Land fast still. Und was hatte ich mir nicht alles vorgenommen. Das Haus sollte renoviert werden, die Neugestaltung der Terrasse stand ebenso auf dem Programm wie das Aufräumen des Kellerraums. Und was ist daraus geworden? Nix. Vielmehr habe ich die Zeit genutzt, mich auf Dinge zu konzentrieren, die im oft hektischen Alltag untergehen. Aber mal ehrlich, ist es nicht einmal schön, wieder ein Buch zu lesen, einfach nur im Garten zu sitzen und die Vögel bei ihrem täglichen ToDo zu beobachten? Oder einen Spaziergang durch den Wald zu machen und dabei festzustellen, dass die Natur trotz Corona wunderbar funktioniert? Für mich war es die Zeit des „Runterkommens“ und die Zeit, des Besinnens auf andere Dinge die nicht heißen „Höher, weiter, schneller“.


Als es dann hieß, wir dürfen wieder öffnen, aber mit einem Sicherheitskonzept, war einerseits die Freude groß. Jedoch spielte auch ein wenig Angst mit. Ist das nicht zu früh, wie wird es laufen, werden die Kunden das Sicherheitskonzept akzeptieren. Meine Befürchtungen waren ungerechtfertigt. Der Start hat wunderbar geklappt. Daher möchte ich mich an dieser Stelle auch bei meinen Kundinnen bedanken, die mir während und nach dem Lock-Down die Treue gehalten haben. Ohne Euch hätte ich das alles nicht so geschafft. Einfach nur Danke dafür.


Und jetzt, vier Monate nach der Wiedereröffnung? Wo stehen wir jetzt? Nicht mehr am Anfang, sondern mittendrin. Aktuell steigt die Corona Erkrankungszahl wieder an. Gründe dafür gibt es viele. Und das ist schon schade. Mittlerweile ist es nicht nur die „Risiko-Gruppe“, sondern auch jüngere Menschen erkranken an diesem seltsamen und radikalen Virus. Mit anderen Worten, jeder kann daran erkranken, ob Alt oder Jung. Und jeder trägt nicht nur für sich selbst sondern für ein ganzes Land die Verantwortung, dass die Erkrankungskurve nicht wieder steigt, und sie Ausmaße wie zu Beginn der Pandemie im März annimmt. Umso mehr ärgert es mich – und im Übrigen auch viele andere Menschen, mit denen ich mich unterhalte - wenn ich sehe, wie lasch und fahrlässig Einige mit den Regeln umgehen. Sei es Abstand zu halten, sei es die Masken zu tragen oder sei es Feiern mit Freunden unter Einhaltung der Hygieneregeln.

Ja, mir fällt es auch schwer und ich verdamme speziell das Maskentragen bei diesen sehr sommerlichen Temperaturen. Dennoch ist gerade dies sinnvoll. Und was gibt es für Alternativen? Einen erneuten Lock-Down? Den will keiner von uns. Regeln wie in Italien zu Beginn der Pandemie? Wohl auch nicht. Und auf Verschwörungstheoriegeschwafel lege ist keinen Wert.


Lasst uns daher achtsam und verantwortungsvoll mit dieser Lage umgehen. Und zwar gemeinsam und jeder. Und das bedeutet, dass wir Masken tragen, Abstand halten, Hände waschen. Ist doch recht einfach, oder? So! Das musste jetzt mal raus.


Euch allen weiterhin eine schöne Zeit, bleibt gesund und achtet auf Euch und Eure Mitmenschen.


Herzlichst Eure


Doris Schwarz

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